Freitag, 6. Mai 2011

Speyburn 10 J.

Gottlob hatte L. nach dem Fiasko mit dem Glenalmond noch einen weiteren Whisky zur Verkostung parat, nämlich den Speyburn 10. Laut Webseite von Speyburn wurde dieser Single Malt das erste Mal 1897 destilliert, pünktlich zum "diamantenen Jubiläum" von Königin Viktoria (das alte Mädchen feierte damals also den 60. Jahrestag ihrer Thronbesteigung). Speyburn stammt aus der Whiskystadt Rothes (Glen Grant, Glen Spey, Glen Rothes) und ist somit ein Speyside, sollte also zu Weichheit und Süße tendieren. Die Firmenwerbung führt weiter aus, dass das Wasser für die Destillation aus dem Granty Burn entnommen wird, einem Zufluss des Spey, welcher der Region den Namen verleiht.

In der Nase (direkt aus der Flasche) meines Erachtens eine sehr ausgeprägte Anmutung von Sherry, direkt aus dem Glas dann ein Hauch von Zitrusfrüchten. Sehr erfrischend.

Auf der Zunge dann wieder ein wenig Sherry, eine Ahnung von Vanille und Marzipan. Sehr rund. Im Abgang relativ mild, süßlich. Fast gar kein Torf. Nach ein paar Minuten immer noch ein Nachhall von Süße im Mund. 

Die Verkostung um 11 Uhr morgens hat mir gut gefallen und war eine Labsal nach den blutenden Wunden, die der Glen Almond geschlagen hatte. Vielen Dank dafür, L.

Der Speyburn 10 wird den Erwartungen an einen Speyside voll gerecht. Ich persönlich kann mir zwar einen noch milderen Abgang vorstellen, aber in der Preisklasse von EUR 23,00 bis 30,00 ist die Leistung des Whiskys absolut angemessen. Ideal am Kamin zu trinken, nach einem langen Tag auf der Fasanenjagd,  während die großen, treuen Hunde (zottig!) in der Gegend herumliegen.

Der nächste Beitrag erscheint am 11. Mai 2011. Das Thema ist die Schlemmerreise nach Belgisch-Luxemburg, Teil I.

2 Kommentare:

Plattfuss hat gesagt…

Mein lieber TAquinas,
eine "Ahnung von Marzipan" kann ich diesem Getränk zum Glück nicht nachsagen.... Das wäre mit das Schrecklichste, was passieren könnte, da mein Gaumen doch so eine starke Abneigung gegen Marzipan und Mandelaromen hat.
Inasgesamt ist der Speyburn sehr gut gelungen, für seine Preisklasse, interssant durch die fruchitgen Aromen und die dezente Süße. Äußerst angenehm zu inhalieren und sehr mild im gesamten Mundraum. Für meinen Geschmack nach ein, zwei Schlücken schon etwas zu langweilig, da es nciht wirklich lange im Mund bleibt - hierfür fehlt ihm eine etwas herausstechende Note. Sollte man aber auf jeden Fall mal probiert haben, gerade auch, weil es stellenweise schon ab 15 Euro zu erwerben ist (dafür lass ich dann gerne auch einen Loch Lomond im Regal stehen). L

Tomas Aquinas hat gesagt…

@Plattfuss: bezüglich des Aromas bleiben wir uneins, nicht aber bezüglich der Trinkbarkeit...