Dienstag, 25. Oktober 2011

The Speyside 12 J.

Ich persönlich finde den Namen der Speyside Distillery ja etwas einfallslos, aber zumindest haben sich die Marketingexperten etwas dabei gedacht: nämlich den guten Namen der Region Speyside auf das eigene Produkt zu übertragen. Und wie um zu zeigen, dass es quasi der "einzig echte" Single Malt der Speyside ist, heißt er dann natürlich The Speyside. Genau genommen liegt die Destillerie in Kingussie, in Inverness-shire, nicht weit von den Cairngorm Mountains - und somit am äußersten Rand der Speyside. Die Firma selbst residiert allerdings im fernen Glasgow. Gegründet wurde die Speyside-Bernnerei erst 1989/90, hat sich jedoch bereits bei Kennern einen recht zweifelhaften Ruf erworben, nämlich mit der Kopie eines an sich schon umstrittenen Whiskys von Mannochmore (Loch Dhu); dem schwarzen Whisky Cu Dubh ("schwarzer Hund"), welcher unter anderem von Johannes van den Heuvel und Horst Lüning - naja - mehr oder weniger zerrissen wurde. Neben den Blends unter dem Namen Scottish Prince werden noch die Single Malts The Speyside 12, Glentromie 12, Great Glen NAS und Drumguish NAS vermarktet. Weder Cu Dubh noch The Speyside 10 werden aktiv beworben


Im gut sortierten Einzelhandel kostet eine Flasche Speyside 12 etwa EUR 28,- bei einem Alkoholgehalt von 40%. Der erste Eindruck in der Nase ist durchaus gut; ein recht fruchtiger, herbstlicher Geruch nach Nüssen, Wein, Pflaumen. Im Geschmack jedoch wenig aufregend: leichte Süße, wässrig. Der Abgang ebenfalls sehr nichtssagend, kurz, trocken. Einer der wenigen Single Malts, der bei Zugabe von Wasser und nach längerem Ventilieren seinen Geschmack nicht verändert. Tut definitiv niemandem weh, außer dem Geldbeutel. Ein 08/15- Whisky mit einem 08/15-Namen. Ich rate davon ab.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 30. Oktober 2011. Dann verkoste ich den schon etwas aussagekräftigeren Arran 10 yo.


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