Samstag, 3. März 2012

anCnoc 12 J. (40% Vol.)

Auf Dauer wird es mir ehrlich gesagt auch ab und zu zu blöde, mir jeden Whisky, der mich interessiert, in großer Gebindegröße ins Haus zu holen. Erstens kostet es doch relativ viel Geld, um das es einen dann Leid tut, wenn das Tröpfchen nicht konveniert - und andererseits ist da auch noch das Platzproblem. Auch wenn es ja so dankenswerte Einrichtungen gibt wie Flaschenteilungen oder Austausch von Proben: meine Lösung heißt, wo immer möglich - Miniaturen kaufen. Leider gibt es gerade hier in Deutschland im Einzelhandel wenige Miniaturen zu kaufen, auf denen nicht "Johnnie ...", "Jim ..." oder "Jack ..." stehen. Letzthin war ich aber zufällig mal bei Wein Fohs in der Krahnstraße und da gab es dann tatsächlich eine ganz nette, wenn auch vergleichsweise teure Auswahl. Und weil der anCnoc schon länger auf meiner Liste stand, wollte ich ihn nun auch mal mitnehmen, erlegte knapp 8,- EUR und steuerte heimwärts.

AnCnoc (oder auch An Cnoc) kommt aus der traditionsreichen Knockdhu-Destillerie aus Knock in Aberdeenshire (Speyside, nach anderen Quellen Highlands). Die Anlage selbst entstand auf Initiative von John Morrison ab 1892. Nachdem das verfügbare Quellwasser für gut befunden war, begann zwei Jahre später die Produktion. Knockdhu/anCnoc wurde seit jeher viel für die Herstellung von Blends verwendet, die Single Malts haben aber auch einen Markt gefunden. Der Name hat sich über die Jahre mehrmals geändert; jeweils von Knockdhu zu An Cnoc und zurück, wobei der Name der Brennerei stets Knockdhu geblieben ist. Wie man hört, fiel dann irgendwann die Entscheidung auf den Markennamen anCnoc, um Verwechslungen mit der Brennerei Knockando zu vermeiden.


Aroma und Aussehen: Laut Firmenhomepage ist der Whisky als "bernsteinfarben" anzusprechen. Ich persönlich finde ihn eher heller als das. Er ist von der Konsistenz ziemlich ölig und gleitet langsam die Wände des Nosingglases hinab. In der Nase ein Hauch von Rauch, etwas Nuss, Frucht (eventuell etwas Zitrus). Auch hier eine ölige Note.

Geschmack: Eher mild, bis auf ein kurzes Prickeln auf der Zungenspitze zu Beginn. Ansonsten weniger süß als gedacht, Holz, Leder, Salz.

Abgang: Mittellang, mild. Wenig aufregend. 

Der Zusatz von Wasser empfiehlt sich generell nicht, der Körper verliert da noch mehr an Charakter, außer eventuell einem Hauch von Zitrusfrucht, der dazukommt. Zusammenfassend bin ich froh, nur eine Miniatur geholt zu haben, definitv kein schlechter Whisky aber doch zu banal, um mich wirklich zu interessieren. Der Einzelhandelspreis (um die 25,- EUR) ist meines Erachtens gerade noch so in Ordnung.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 10. März 2012.
Picture Credits: "An Cnoc": KRT

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