Sonntag, 30. April 2017

Sind so kleine Biere, Teil XLIX: John Malcom White Stout bei REWE (7,6% Vol.)

Gestern nachmittag hatte ich - nicht ganz unfreiwillig - im Emsland zu tun, und weil ich noch etwa eine halbe Stunde bis zu meinem Termin totschlagen musste, tat ich das Einzige, was es in der Gegend zu tun gab: ich ging in den Supermarkt, genauer gesagt zu REWE, den es hier bei uns in Osnabrück nicht so oft gibt.

In der Getränkeabteilung fand ich dann ein mir unbekanntes Craftbier (auf der Flasche auch als "crafted beer" bezeichnet) mit dem Markennamen John Malcom und in den Stilen IPA und White Stout. Es war nicht schwer zu recherchieren, dass es sich hierbei um Biere handelt, welche für die REWE-Gruppe (REWE, Penny, Toom) durch die Eichbaum-Brauerei in Mannheim. Vor einiger Zeit hat unser Chef Tom schon mal eine Discounteredition der Eichbaum (damals für Lidl) unter die Lupe genommen; das Abfüllen für Drittmarken scheint wohl ein sehr gutes zweites Standbein für die Firma zu sein.  Unterschrieben hat auf der REWE-Flasche - wie auf der originalen "Brauhaus Edition" (India Pale Ale, Blond Stout und Golden Scotch) Eichbaums Braumeister Heiko Bloch.

Ich werde jetzt gar nicht damit anfangen, ob ein Stout überhaupt eine helle Farbe haben darf. Traditionsgemäß gibt es nichts, worüber sich Bierfanatiker so sehr streiten können wie über Porter und Stout. Stout war ursprünglich ein stärkeres Porter, ist im Laufe der Geschichte aber schwächer geworden, sodass heutzutage ein so genanntes Porter in der Regel stärker ist als ein Stout. Das "weiße" oder "blonde" Stout ist jedenfalls keine Erfindung von Eichbaum oder Heiko Bloch; es gibt diese neue Interpretation eines alten Bierstils auch international seit einiger Zeit, zum Beispiel hier, hier, oder auch hier.

Also, frischauf ans Werk; ich probiere es jetzt einfach mal:


Art und Herkunft: White Stout, Deutschland (Baden-Württemberg).

Besonderheiten: Mit Weizenmalz und Mosaic-Hopfen.

Aussehen und Aroma: Zitronengelb und naturtrüb. Eine kleine aber feine Krone. Sehr hopfig-frisch im Geruch, mit Eindrücken von Grapefruit, Mango und Banane. Keinerlei Röstaromen, natürlich.

Geschmack: Angenehm fruchtig-herb im Antrunk. Nebenbei haben wir noch ein leicht grasiges Thema laufen, eventuell so etwas wie Petersilie? Sensorisch auf der Zunge sehr angenehm weich.

Abgang: Kurz bis mittel, herb und trocken.

Fazit/Tipp: Ein sehr trinkbares Bier für unter 1,- EUR pro Flasche. Muss man quasi schon mitnehmen, wenn man eh beim Discounter ist. Erfrischend - aber erwartet um Himmels Willen kein Stout, das nur "die verkehrte Farbe" hat. Geschmacklich ist es einem etwas stärkeren IPA sehr viel ähnlicher.

Der nächste planmäßige Beitrag erscheint am 7. Mai 2017.

- Euer Jan B.

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